Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts nahm das Interesse zu, für die bis dahin bestehenden Berufs- und Pflichtfeuerwehren eine neue Organisationsform zu finden.
Die ersten Gespräche über die mögliche Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Igensdorf fanden in den letzten Monaten des Jahres 1872 statt. Wie aus den Beschlussbüchern der Gemeinde entnommen werden kann, scheiterte eine Gründung lange Zeit daran, dass kein Kommandant zu finden war.
Treibende Kraft war dann der damalige Bürgermeister Burkhardt. Ihm war es zu verdanken, dass schließlich im ersten Viertel Jahr 1873 die Gründungsversammlung der Floriansjünger stattgefunden hat. Daraufhin löste der Gemeinderat sein Versprechen ein und kaufte am 10. April 1873 eine Feuerlöschmaschine der Firma Herrmann aus Schweinfurt. Des Weiteren wurde auch festgelegt ein Spritzenhaus zu bauen.
Im gleichen Zeitraum begann die Feuerwehr mit der Ausbildung. Hierfür erklärte sich ein Herr Schönwald aus Forth bereit, der in den ersten Jahren zusätzlich noch die Aufgabe des Kommandanten übernahm. Auch die benachbarte Feuerwehr aus Gräfenberg half mit und entsandte einige Feuerwehrmänner, die ihre Erfahrungen an die Igensdorfer weitergaben.
Neben der Freiwilligen Feuerwehr bestand auch eine Pflichtfeuerwehr in Igensdorf weiter. Erst im Mai 1878 wurde das Mannschaftsverzeichnis der Pflichtfeuerwehr an den ersten Kommandanten, dem Bäckermeister Johann Kögel, abgegeben. Ab diesem Zeitpunkt war die Freiwillige Feuerwehr Igensdorf alleinverantwortlich für den Brandschutz.
Die Wehr entwickelte sich kontinuierlich weiter, so dass im Jahre 1920 auch für Mitteldorf eine Spritze erworben wurde. Im Jahre 1928 folgte dann der Kauf der ersten Motorspritze für beide Ortsteile. Die Ausbildung und Ausrüstung waren ständig Verbesserungen unterlegen.
Die alte Motorspritze versah zuverlässig ihren Dienst bis im Jahr 1966 ein neuer Tragkraftspritzenanhänger mit einer Tragkraftspritze von der Gemeinde gekauft wurde. Dieses Gerät galt als zuverlässig und ist heute, nach über 50 Jahren, noch im Besitz der Feuerwehr, wird aber nicht mehr für Einsätze verwendet. Nach der Gebietsreform im Jahre 1972 stellte der Bürgermeister Erwin Zeiß einen Feuerwehrentwicklungsplan auf, der das gesamte Gemeindegebiet umfasste. Darin wurde die zentrale Bedeutung der FF Igensdorf unterstrichen. Rechtzeitig zum 110 jährigen Jubiläum mit Fahnenweihe stellte der Markt Igensdorf im Jahre 1983 das neue Gerätehaus fertig. Zusätzlich wurde ein Tanklöschfahrzeug TLF 16/15 von der Firma Bachert mit Mercedes Fahrgestell erworben, das zusätzlich mit der Ausrüstung zur Technischen Hilfeleistung bestückt wurde.
Die Anforderungen an die Freiwilligen Wehren und auch das zu sichernde Gebiet erweiterte sich. Ende 1994 folgte schließlich ein Löschgruppenfahrzeug LF 8/6 der Firma Ziegler mit Mercedes Fahrgestell, um den erweiterten Brandschutz sicherzustellen.
Durch die weitere technische Entwicklung und des hohen Alters unseres TLF Fahrzeuges, wurde dieses 2015 durch ein HLF 20 der Firma Rosenbauer mit MAN Fahrgestell ersetzt.
Im Gleichklang mit der Verbesserung der Ausrüstung wurde auch die Ausbildung der Aktiven vorangetrieben. Neue Aufgaben kamen hinzu und der Schwerpunkt der Einsätze verlagerte sich vom allgemeinen Brandschutz immer mehr in Richtung technischer Hilfeleistung. Aber auch der vorbeugende Brandschutz rückte immer mehr in den Vordergrund. Spezialkenntnisse, wie der Umgang mit Gefahren gut oder der Einsatz von Atemschutzgeräten werden ebenso verlangt, wie das Wissen um die einschlägigen Umfallverhütungsvorschriften. Mehr zu den Aufgaben der aktiven Wehr.